Fatou Diome

Fatou Diome kam 1968 als Tochter eines Sängers und einer Fischerstochter auf Niodior, einer Insel im Delta des Sine-Saloum-Flusses im Süden Senegals, zur Welt. Kindheit bei den Großeltern, die nach Fürsprache eines Lehrers den Schulbesuch Diomes erlauben. 1981 Wechsel auf das Gymnasium in Mʼbour und Unterbringung bei Pflegeeltern. Studium der Romanistik in Dakar. 1994 Heirat und Umzug nach Straßburg. 1996 Scheidung. 2002 französische Staatsbürgerschaft. 2004 Gründung der Stiftung „Wêtando“ (Denk dran) zur Alphabetisierung von Kindern in Afrika. Dissertationsvorhaben über den senegalesischen Romancier und Filmregisseur Ousmane Sembène an der Universität Straßburg. Dozentin für Literaturwissenschaft an der Universität Straßburg. 2004–2006 Moderatorin der Literatursendung „Nuit Blanche“ im regionalen TV-Programm France 3 Alsace. 2008 Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Diome arbeitet als freie Schriftstellerin. 2017 erhielt Diome die Ehrendoktorwürde der Universität Liège, 2019 war sie Jury-Präsidentin für den Gisèle-Halimi-Preis der Stiftung für Frauen. 2023 wurde Diome in die Königliche Akademie für französische Sprache und Literatur in Belgien aufgenommen.

*  1968

von Manfred Loimeier

Essay

Die senegalesische Schriftstellerin Fatou Diome betrat mit ihrem Erzählungsband „Eingeborne zuerst!“ (2001) die literarische Bühne Frankreichs. Ihre darin versammelten Erzählungen sind zum Teil noch von der Suche nach einer eigenen literarischen Stimme geprägt. Wohlklingende, aber inhaltsleere Sprachbilder ...